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Die letzte Reise vor Ausbruch der Pandemie in Europa hat mich nach Gambia geführt.
Und der Besuch dieses Landes hat unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Die Menschen sind hier wirklich arm und entsprechend funktioniert die Wirtschaft auch in einigen teilen noch sehr rudimentär. Zwei Fakten, die ich zum einordnen des Entwicklungsstandes beeindruckend fand sind: Gambia hat nur zwei Ampeln und einen funktionierenden Aufzug.
Die Mensch sind zwar arm, aber extrem herzlich und freundlich. Man kommt mit jedem schnell ins Gespräch und oft habe ich erlebt, dass sie als Land sehr stolz darauf sind, tolerant gegenüber anderen Religionen zu sein. Mir wurde oft erzählt, dass Christen und Muslime die jeweiligen Feste oft gemeinsam feiern. Der Fischmarkt zu dem die Räucherei auf dem Foto gehört ist ebenfalls einfach aufgebaut, aber er ist sehr strukturiert. Man kann die komplette Wertschöpfungskette von den Booten über die Räuchereien bis hin zu den LKWs, die den Fisch nach Banjul oder bis in den Senegal bringen, genau nachverfolgen. Die Lagerung der Fische findet in "unseren" alten Tiefkühltruhen statt und auf den LKWs kann man noch Werbung von deutschen Schreinereien lesen. Zum Fotografieren war dieser Tag fantastisch. Obwohl ich mit meinem Schwiegervater zusammen der einzige hellhäutige Mensch auf dem Fischmarkt war, wurden wir wie alle anderen behandelt und zum Teil gar nicht beachtet und das war kein touristisches Ziel. Es herrschte eine geschäftige und zugleich entspannte Stimmung. Die Motivvielfalt war enorm und auch das eine oder andere Portrait durfte ich machen. Ich wollte unbedingt viele gute Fotos machen, da ich diese zwei Stunden unbedingt festhalten wollte. Nachdem wir uns vom Strand die Handelskette hochgearbeitet hatten, kamen wir schließlich zu den Räuchereien. Die Fische werden hier mit dem Kopf nach unten auf die gemauerten Öfen gesteckt. Darunter befindet sich dann das Feuer. Die Stimmung und das Licht in dieser Räucherei hat es mir dann angetan. Das Blech war zerlöchert und durch die Öffnungen hat die Sonne den Raum erhellt und durch den Qualm war jeder Lichtstrahl sichtbar. Ein fantastische Spiel zwischen Licht, Schatten und Qualm. Wie auch sonst, habe ich gefragt, ob ich mich hier fotografisch austoben darf. Die Antwort war immer ja und niemand hat nach Geld gefragt. Das Bild musste am Ende S/W sein, das war für mich klar. Sowohl Schatten als auch Licht sollten klar abgegrenzt sein und die Geschäftigkeit sollte sichtbar sein, aber nicht im Mittelpunkt stehen. Die größte Herausforderung war hier, die Belichtung so zu wählen, dass ich hinterher bei der Beearbeitung in S/W noch genug Spielraum habe. Also möglichst wenige oder keine Bereich im Bild zu haben, die über- oder unterbelichtet sind. Das Histogramm ist hier die beste Hilfe gewesen.
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